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Meinung: Das Rad nicht zurückdrehen – Versachlichung der Debatte

Bieterwettbewerb um die höchsten Strafen für die „Letzte Generation“, den Polizeibeauftragten des Bundes abschaffen, die Cannabis-Legalisierung rückgängig machen und die permanente Debatte um „Ausländer-Kriminalität“ inkl. der Forderung nach dauerhaften stationären Grenzkontrollen. Mittlerweile beinahe täglich wird eine populistische Forderung erhoben. Das schadet der Demokratie und ist brandgefährlich.     Dazu Michael Labetzke, einer der Sprecher von PolizeiGrün und innenpolitischer Sprecher der  Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bremischen Bürgerschaft (Landtag):  „Es scheint aktuell keine Grenzen mehr zu geben, alle Dämme sind gebrochen. Beinahe jeden Tag kommt eine Forderung, die an Absurdität kaum noch zu überbieten ist. Ich kann – und da wiederhole ich mich gerne – an alle nur appellieren, jetzt innenzuhalten und die Debatte zu versachlichen. Das Versprechen – mit uns wird alles besser – ist ein Versprechen, was nicht einzuhalten ist. Die Enttäuschung wird zu noch mehr Polit
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PolizeiGrün lehnt dauerhafte stationäre Grenzkontrollen ab

Insgesamt wurden 1.112 offene Haftbefehle vollstreckt, rund 8.300 unerlaubte Einreisen registriert und gut 100 Hooligans an der Einreise gehindert. Hört sich erst einmal nach einem vollen Erfolg an.  Bei genauerem Hinsehen wird allerdings deutlich, dass dauerhafte stationäre Grenzkontrollen an 2.000 Kilometern Binnengrenze personell nicht zu stemmen sind. So waren während der EM täglich alleine 22.000 der insgesamt 52.000 Bundespolizist:innen täglich (!) im Einsatz. Dieser größte Kraftakt in der Geschichte der Bundespolizei war nur durch Urlaubssperren und dem Aufbau von Überstunden möglich und hat diese Bundesbehörde definitiv an ihre Belastungsgrenze gebracht. „Es sollte allen Beteiligten klar sein, dass diese vermeintlichen Erfolge einen hohen Preis haben, der eine personelle Überlastung der Bundespolizei bedeutet.“ (Armin Bohnert, PolizeiGrün)   Überhaupt Statistik: Bei den Haftbefehlen handelte es sich  in der Hauptsache von Fällen der Klein- und Allgemeinkriminalität, bei den sog

PolizeiGrün hört zu: Macht und Ohnmacht in der Polizei - Terminabsage

Terminabsage! Eine eher traurige Mitteilung an Euch alle, die vor hatten, am kommenden Freitag unsere Veranstaltung "Macht und Ohnmacht in der Polizei" in Stuttgart zu besuchen oder im Internet zu verfolgen: Wir müssen den Termin  absagen, da am Wochenende die vorgesehene Moderatorin uns mitgeteilt hat, dass sie nicht kommen kann und wir in der Kürze der Zeit niemanden finden konnten, der/die diese wichtige Funktion übernimmt. Aber wir werden dieses Thema im vorgesehenen Format auf jeden Fall im neuen Jahr aufgreifen - versprochen! 

PolizeiGrün hört zu: Macht und Ohnmacht in der Polizei

Mitarbeitenden werden von Vorgesetzten Vorteile versprochen, wenn sie sich wie gewünscht verhalten. Sie werden gefördert, befördert, gelobt – oder eben nicht. In einem streng hierarchischen System wie der Polizei bestehen Abhängigkeiten. „Ober sticht Unter“ wird gelebt, auch weil so die im Grunde militärische Struktur Sinn macht: In Einsätzen und schwierigen Lagen, wo Vorgesetzte entscheiden und Nachgeordnete folgen. Dass dies manche Vorgesetzte auf den alltäglichen Dienst übertragen, dieses Machtgefälle auch im sonstigen Umgang pflegen, gar diese Macht genießen, zeigten die letzten Monate, wo dies vor Gericht oder im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss Thema wurde. Es gibt Hinweise, dass dies nur die Spitze eines Eisberges ist, dass ganz viele Abhängigkeiten unter der Oberfläche bleiben; auch weil sich Betroffene nicht trauen, den Mund aufzumachen. Dem will PolizeiGrün begegnen und Polizeibeschäftigten eine Plattform geben, sich zu äußern, zuzuhören und auszutauschen. Nach Impuls

Zweiter Polizeikongress der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen | 03.11.2023

Polizei in der Gesellschaft – zwischen Prävention, Strafverfolgung und Sozialarbeit. Das Hauptprogramm (10-13 Uhr, 15.45-17.30 Uhr) wird per Livestream übertragen. Polizeipolitik ist ein elementarer Bestandteil unserer Innenpolitik. Wir setzen uns für eine bürgernahe und gut ausgebildete Polizei ein. Die Arbeit von Polizist*innen wollen wir durch gute Personal- und Sachausstattung verbessern und Wertschätzung unter anderem durch die Einführung der Ruhegehaltsfähigkeit der Polizeizulage konkret machen. Das Bundespolizeigesetz werden wir nach über 30 Jahren novellieren und auf den Stand der Zeit bringen. Als Trägerin des staatlichen Gewaltmonopols ist die Polizei tagtäglich mit Bürger*innen in Kontakt. Damit die Polizei ihre Aufgaben angemessen erfüllen kann, benötigt sie das Vertrauen der Bevölkerung, unabhängig der Herkunft, der Identität oder sozialen Schicht. Jeder Vorfall unrechtmäßiger  Gewaltanwendung oder rechtsextremer Chatgruppen rüttelt an diesem Vertrauen und erschwert damit

10-jähriges Bestehen des Vereins und Veranstaltung in Hamburg

D ie Berufsvereinigung PolizeiGrün hat sich als parteinahes, jedoch unabhängiges Expertennetzwerk für Fragen der Innen- und Sicherheitspolitik vor zehn Jahren gegründet.  Der Verein ging aus der Unterarbeitsgruppe Polizei des Grünen-Landesverbandes Baden-Württemberg hervor. Diese wurde als grünes Beratungsgremium für den Landesvorstand sowie die grüne Landtagsfraktion in Baden-Württemberg 2010 ins Leben gerufen und war Teil der Landesarbeitsgemeinschaft Demokratie, Recht und Innere Sicherheit. Übergeordnetes Ziel des Vereins ist die Förderung einer toleranten, kritikfähigen und rechtsstaatlichen Bürgerpolizei.  Hierzu sind wir im Dialog mit weiteren Interessenvertretern sowie der Politik. Wir beteiligen uns auch im Rahmen von Fachveranstaltungen und haben unsere Expertise auf Grünen Polizeikongressen in verschiedenen Bundesländern eingebracht.    Hierzu Michael Labetzke (Vorstand PolizeiGrün):    "Wir wollen eine Polizei auf Augenhöhe des Bürgers, die für eine freiheitliche Gesell